My Stolen Planet

Was uns an „My Stolen Planet“ sofort begeistert hat, ist die Tatsache, dass der Film zutiefst persönliche und selten geteilte Perspektiven in Bezug auf die Frage nach „Heimat“ und „Freiheit“ in einer Diktatur zeigt. Die Regisseurin Farahnaz Sharifi nutzt Material aus öffentlichen und privaten Archiven, um ihre Einblicke in das Leben von Menschen zu teilen, die durch eine Diktatur dazu gezwungen sind, in ihren Wohnungen zu bleiben, um frei zu sein. Als sie aus politischen Gründen nicht mehr in den Iran zurückkehren konnte, wurde ihre Mission, das Vergessen zu bekämpfen, noch dringlicher. Farahnaz ist eine preisgekrönte, sehr erfahrene Filmemacherin, die aufgrund ihrer vielseitigen Fähigkeiten im Schreiben, Regie führen und Schneiden das Zeug dazu hat, ihren Filmen ein ganz besonderes Leben einzuhauchen. In all ihren Werken hat sie mit Archivmaterial gearbeitet und eine große persönliche Bibliothek angesammelt, wodurch sie zu einer Expertin auf diesem Gebiet geworden ist. Die zentrale Frage, die „My Stolen Planet“ stellt, ist sowohl zutiefst persönlich als auch universell und wird mit den neuesten politischen Entwicklungen im Iran und in der Welt immer aktueller, gerade, weil sie aus der Perspektive von Frauen gestellt wird. Der abendfüllende Dokumentarfilm erzählt die Geschichten von Mädchen und Frauen, deren Stimmen selten gehört werden und deren Menschenrechte im Iran besonders verletzt werden. Er ist nicht nur außergewöhnlich mutig, wenn man bedenkt, wie persönlich er ist und wie real die politische Bedrohung ist, die er darstellt, sondern zeigt auch einen großartigen, kreativen Einsatz von Archivmaterial. Wir waren fasziniert von den schönen und starken Archivaufnahmen von iranischen Sängerinnen, denen es verboten wurde öffentlich zu singen, aber auch von den privaten 8-mm-Videos aus der Zeit vor der Islamischen Revolution. Dieses Filmmaterial weckt Neugier und stellt die Frage, wer diese Menschen sind, welche Erfahrungen sie in der Revolution gemacht haben und wie sie sie sehen – oder wie sie den Iran heute erleben. Farzad Pak ist ein leidenschaftlicher Produzent und Filmemacher und hat an vielen international ausgezeichneten Ko-Produktionen wie „There is no Evil“ und „And me, I’m dancing too.“, mitgewirkt. Er kennt sich gut mit Produktionen über den Iran aus und wir bei JYOTI-Film haben uns sehr gefreut, mit ihm an diesem Projekt zu arbeiten. Wir glauben an die Bedeutung und Dringlichkeit der Veröffentlichung von „My Stolen Planet“ als Sprachrohr für eine riesige und ständig wachsende Zahl ungehörter Stimmen in der Welt.

Anke Petersen & Lilian Tietjen

„My Stolen Planet“ unter der Regie von Farahnaz Sharifi ist der bewegendste Dokumentarfilm, den ich je gesehen habe. Es war ein großes Privileg, in den letzten Jahren daran beteiligt zu sein. Der Film ist eine eindringliche Auseinandersetzung mit sozio-politischen Realitäten und dem anhaltenden Freiheitskampf im Iran. Ergreifend stellt er die Erfahrungen von Menschen in totalitären Regimen dar. Der politische Druck auf Menschen in solchen Strukturen ist weltweit weit verbreitet. Ein iranischer Produzent in Deutschland zu sein gibt mir die Möglichkeit, Filme zu drehen, die die politische Realität in diesen Regionen zeigen. „My Stolen Planet“ ist eine perfekte Zusammenfassung der unerbittlichen Unterdrückung von Menschen, insbesondere Frauen, und steht als Geschichte sinnbildlich für unsere heutige Generation.

Farzad Pak